Ganerbe

Ganerbe
Gan|erbe
 
[althochdeutsch ganervo »jemand, an den mit anderen zusammen eine Erbschaft fällt«], nach allgemeinem Sprachgebrauch ein zur gesamten Hand beteiligter Miterbe. Rechtshistorisch der Beteiligte einer ritterschaftlichen Gemeinschaft, deren Zweck es war, ein Familiengut (Burg) ungeteilt zu erhalten, um allen Mitglieder der Familie die an den Besitz des Guts gebundenen Vorrechte zu erhalten. Eine Auflösung der Ganerbschaft war regelmäßig ausgeschlossen. Insoweit sind Parallelen zum Fideikommiss festzustellen.

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Gan|er|be, der; -n, -n [mhd. ganerbe, geanerbe, ahd. ganervo, geanervo = jmd., an den mit anderen zusammen eine Erbschaft fällt, zu: ge-, gi- = die Gesamtheit bezeichnendes Präfix, ↑an u. 2Erbe]: (im MA.) jmd., der mit anderen zusammen Anteil an einer Erbschaft hat, die nur gemeinsam genutzt, nicht geteilt werden kann.

Universal-Lexikon. 2012.

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